Arbeitsvertrag: Alles, was Sie wissen müssen

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Arbeitsvertrag: Alles, was Sie wissen müssen
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Wie viel Macht hat ein Arbeitsvertrag über Ihr Berufsleben? Ein Arbeitsvertrag ist mehr als nur ein Stück Papier – er formt die Grundlage Ihres Arbeitsverhältnisses und bestimmt Ihre Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer. In Deutschland regelt er die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und legt fest, welche Leistungen Sie erbringen und welche Vergütung Sie dafür erhalten.

Ein Arbeitsvertrag ist ein rechtlich bindendes Dokument, das die Vertragsparteien – Sie als Arbeitnehmer und Ihr Arbeitgeber – in ein Arbeitsverhältnis bringt. Er definiert nicht nur Ihre Tätigkeiten und Ihr Gehalt, sondern auch Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche und viele weitere wichtige Aspekte Ihrer Beschäftigung. Obwohl nicht alle Arbeitsverträge schriftlich sein müssen, sind 100% der befristeten Verträge gesetzlich verpflichtet, schriftlich vereinbart zu werden.

In den folgenden Abschnitten werden wir tiefer in die Welt der Arbeitsverträge eintauchen. Sie erfahren mehr über die rechtlichen Grundlagen, wesentliche Inhalte und verschiedene Formen von Arbeitsverträgen. Wir beleuchten auch die Unterschiede zwischen befristeten und unbefristeten Verträgen sowie Ihre Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer.

Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Arbeitsvertrag regelt die Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
  • Befristete Arbeitsverträge müssen immer schriftlich geschlossen werden
  • Die gesetzliche Regelarbeitszeit beträgt 40 Stunden pro Woche
  • Arbeitgeber müssen wesentliche Vertragsbedingungen innerhalb eines Monats schriftlich festhalten
  • Die Probezeit kann bis zu 6 Monate betragen

Inhaltsverzeichnis

Definition und rechtliche Grundlagen

Ein Arbeitsvertrag bildet die Basis des Arbeitsverhältnisses. Er regelt die Rechte und Pflichten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das Arbeitsrecht setzt dabei den Rahmen für die Vertragsgestaltung.

Was ist ein Arbeitsvertrag?

Ein Arbeitsvertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er basiert auf den §§ 611 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Der Arbeitnehmer verpflichtet sich zur Leistung der vereinbarten Arbeit. Der Arbeitgeber schuldet im Gegenzug die Zahlung des Lohns.

Gesetzliche Basis des Arbeitsvertrags

Die Vertragsfreiheit im Arbeitsrecht wird durch verschiedene Gesetze eingeschränkt. Das Nachweisgesetz schreibt vor, dass Arbeitgeber wesentliche Vertragsbedingungen schriftlich festhalten müssen. Dies muss innerhalb eines Monats nach Arbeitsbeginn erfolgen.

Weitere wichtige Gesetze sind:

  • Das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG)
  • Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
  • Das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)

Diese Gesetze schützen Arbeitnehmer vor Benachteiligung und sichern ihre Rechte. Sie begrenzen die Vertragsfreiheit der Arbeitgeber und sorgen für faire Arbeitsbedingungen.

Wesentliche Inhalte eines Arbeitsvertrags

Ein Arbeitsvertrag regelt die wichtigsten Punkte des Arbeitsverhältnisses. Die Vertragsinhalte müssen klar und verständlich formuliert sein. Das Nachweisgesetz schreibt vor, welche Informationen zwingend enthalten sein müssen.

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Vertragsparteien

Der Vertrag nennt Namen und Anschriften von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Diese Angaben sind wichtig für die rechtliche Zuordnung und Kommunikation.

Tätigkeitsbeschreibung

Eine genaue Arbeitsbeschreibung legt die Aufgaben und Verantwortlichkeiten fest. Sie hilft Missverständnisse zu vermeiden und schafft Klarheit für beide Seiten.

Arbeitsort und Arbeitszeit

Der Vertrag regelt, wo und wann gearbeitet wird. Er legt den Arbeitsort, die wöchentliche Arbeitszeit und eventuelle Regelungen zu Überstunden fest.

Vergütung und Zusatzleistungen

Die Gehaltsvereinbarung ist ein zentraler Punkt. Sie umfasst die Höhe des Gehalts, Zahlungsweise und mögliche Zusatzleistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.

VertragsinhaltBeschreibung
ProbezeitDauer und Bedingungen der Probezeit
UrlaubAnzahl der Urlaubstage pro Jahr
KündigungsfristFristen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Formen des Arbeitsvertrags

Arbeitsverträge können in verschiedenen Vertragsformen auftreten. In Deutschland gilt die Formfreiheit, was bedeutet, dass Arbeitsverträge auf unterschiedliche Weise geschlossen werden können.

Mündlicher Arbeitsvertrag

Eine mündliche Vereinbarung ist rechtlich bindend. Sie entsteht, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer die wesentlichen Punkte besprechen und sich einig sind. Trotz Gültigkeit birgt diese Form Risiken, da Beweisführung bei Streitigkeiten schwierig sein kann.

Schriftlicher Arbeitsvertrag

Die schriftliche Form bietet mehr Sicherheit. Sie legt alle Vereinbarungen fest und vermeidet Missverständnisse. Ein detaillierter schriftlicher Vertrag befreit den Arbeitgeber von der Pflicht, die Arbeitsbedingungen separat schriftlich festzuhalten.

Digitaler Arbeitsvertrag

Mit dem Fortschritt der Technologie gewinnt die digitale Signatur an Bedeutung. Ein per E-Mail gesendeter Arbeitsvertrag mit digitaler Unterschrift ist rechtsgültig. Die qualifizierte elektronische Signatur hat die gleiche Rechtskraft wie eine handschriftliche Unterschrift.

Ab 2025 erlaubt das Bürokratieentlastungsgesetz IV die Textform und elektronische Übermittlung für Arbeitsverträge. Dies gilt, solange das Dokument für den Arbeitnehmer zugänglich ist. In bestimmten Wirtschaftsbereichen bleibt die Schriftform jedoch weiterhin Pflicht.

VertragsformVorteileNachteile
Mündlicher VertragSchnell, flexibelSchwer nachweisbar
Schriftlicher VertragRechtssicher, klarZeitaufwändig
Digitaler VertragEffizient, modernTechnische Voraussetzungen

Befristete vs. unbefristete Arbeitsverträge

In der Arbeitswelt unterscheidet man zwischen befristeten und unbefristeten Arbeitsverträgen. Beide Vertragsformen haben ihre eigenen Merkmale und rechtlichen Grundlagen.

Vor- und Nachteile

Unbefristete Verträge bieten Arbeitnehmern mehr Sicherheit und längerfristige Perspektiven. Sie unterliegen dem Kündigungsschutz und haben gestaffelte Kündigungsfristen. Befristete Verträge ermöglichen Unternehmen mehr Flexibilität, besonders bei saisonalen Schwankungen oder wirtschaftlicher Unsicherheit.

Interessanterweise haben Praktikanten oder Trainees mit vorherigem befristetem Vertrag bessere Chancen auf eine Festanstellung. Allerdings sind unbefristete Arbeitsverträge, vor allem für Berufseinsteiger, immer seltener die Regel.

Rechtliche Besonderheiten bei Befristungen

Die Befristung eines Arbeitsvertrags unterliegt strengen rechtlichen Vorgaben. Eine sachgrundlose Befristung ist auf maximal zwei Jahre begrenzt und kann bis zu dreimal verlängert werden. Wichtig ist, dass die Befristung schriftlich vereinbart wird. Andernfalls gilt der Vertrag als unbefristet.

Das Teilzeit- und Befristungsgesetz verbietet Kettenarbeitsverträge. Ein Arbeitgeber darf einem Arbeitnehmer nach einem befristeten Vertrag nicht direkt einen weiteren befristeten Vertrag anbieten. Eine Ausnahme besteht, wenn der Arbeitnehmer mindestens drei Jahre für einen anderen Arbeitgeber tätig war.

VertragsartKündigungsschutzMaximale DauerVerlängerungen
UnbefristetJaUnbegrenztNicht anwendbar
Befristet ohne SachgrundNein2 JahreBis zu 3 Mal
Befristet mit SachgrundNeinAbhängig vom SachgrundMöglich

Das Nachweisgesetz: Transparenz für Arbeitnehmer

Das Nachweisgesetz stärkt die Arbeitnehmerrechte und schafft Klarheit über Arbeitsbedingungen. Es verpflichtet Arbeitgeber, wesentliche Vertragsinhalte schriftlich festzuhalten.

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Pflichten des Arbeitgebers

Arbeitgeber müssen laut Nachweisgesetz wichtige Informationen dokumentieren. Dazu gehören Name und Anschrift beider Parteien, Arbeitsbeginn, Arbeitsort und Vergütung. Seit August 2022 sind zusätzliche Angaben erforderlich:

  • Konkretes Enddatum bei Befristung
  • Dauer der Probezeit
  • Überstundenvergütung
  • Details zur Schichtarbeit
  • Fortbildungsansprüche

Fristen und Konsequenzen

Die Informationspflicht unterliegt strengen Fristen. Grundlegende Daten wie Namen und Gehalt sind am ersten Arbeitstag nachzuweisen. Weitere Angaben müssen innerhalb eines Monats folgen. Bei Verstoß drohen Geldbußen bis 2.000 Euro.

Ab 2025 erleichtert das Gesetz die Nachweisform. Elektronische Mitteilungen werden dann zulässig sein. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand und unterstützt die Digitalisierung der Arbeitswelt.

Das Nachweisgesetz gilt für fast alle Beschäftigungsformen in Deutschland. Es schafft Transparenz und stärkt die Position der Arbeitnehmer. Arbeitgeber sollten die Vorgaben sorgfältig beachten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Unzulässige Klauseln im Arbeitsvertrag

Arbeitsverträge enthalten oft Klauseln, die rechtlich problematisch sind. Die Vertragsfreiheit im Arbeitsrecht hat Grenzen. Zum Arbeitnehmerschutz werden viele Klauseln einer AGB-Kontrolle unterzogen. Seit 2002 behandeln Gerichte vorformulierte Vertragsinhalte wie Allgemeine Geschäftsbedingungen.

Überstundenregelungen

Klauseln zu Überstunden sind häufig unwirksam. Die durchschnittliche Arbeitszeit darf 48 Stunden pro Woche in sechs Monaten nicht überschreiten. Überstunden ohne Vergütung sind nur bei Gehältern über der Beitragsbemessungsgrenze zulässig. Ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts erklärt Klauseln für ungültig, die Überstunden ohne gesonderte Vergütung vorsehen.

Versetzungsklauseln

Versetzungsklauseln müssen die Interessen des Arbeitnehmers berücksichtigen. Unangemessene Benachteiligungen sind unwirksam. Der neue Arbeitsort muss gleichwertige Aufgaben bieten. Arbeitgeber dürfen keine unzulässigen Widerrufsvorbehalte für Sonderzahlungen festlegen.

Wettbewerbsverbote

Wettbewerbsverbote dürfen Arbeitnehmer nicht unangemessen einschränken. 20% der Arbeitnehmer unterschreiben Verträge ohne volles Verständnis der Wettbewerbsklauseln. Ausschlussfristen müssen mindestens drei Monate betragen. Bei unwirksamen Klauseln gilt die gesetzliche Verjährungsfrist von drei Jahren.

Unwirksame Klauseln führen nicht zur Nichtigkeit des gesamten Vertrags. 70% der arbeitsrechtlichen Streitigkeiten entstehen durch unklare Vertragsklauseln. Eine rechtliche Prüfung vor Vertragsunterzeichnung ist ratsam, um Konflikte zu vermeiden.

Vertragsverhandlungen: Worauf Sie achten sollten

Bei Vertragsverhandlungen können Sie Ihre Arbeitsbedingungen aktiv mitgestalten. Nutzen Sie diese Chance, um ein attraktives Gehaltspaket und faire Konditionen auszuhandeln.

Gehaltsverhandlungen

Das Gehalt ist oft der wichtigste Punkt in Verhandlungen. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland lag 2020 bei etwa 47.700 Euro. Starten Sie mit höheren Gehaltsvorstellungen, da sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfahrungsgemäß in der Mitte treffen.

Stellenbeschreibung und Aufgabenbereich

Achten Sie auf eine klare Definition Ihrer Aufgaben. Die Arbeitszeit beträgt üblicherweise 40 Stunden pro Woche. Beachten Sie, dass Mehrarbeit bis zu 20 Prozent oft mit dem Grundgehalt abgegolten wird. Das Bundesarbeitsgericht hat jedoch pauschale Abgeltungen für unwirksam erklärt.

Zusatzleistungen und Sondervereinbarungen

Verhandeln Sie über Zusatzleistungen wie Urlaubstage. Die gesetzliche Mindestanzahl beträgt 20 Tage, viele Arbeitgeber bieten jedoch bis zu 30 Tage. Bonusregelungen sind in größeren Unternehmen oft nicht verhandelbar. Beachten Sie: Klauseln zur Gehaltsverschwiegenheit sind unwirksam.

VerhandlungstippsArbeitsbedingungenGehaltspaket
Mit höheren Forderungen startenArbeitszeit: 40 Stunden/WocheDurchschnitt: 47.700 € brutto/Jahr
Klare Aufgabendefinition fordernProbezeit: max. 6 MonateFeste und variable Anteile möglich
Zusatzleistungen verhandelnUrlaubstage: 20-30 Tage/JahrBonus ab bestimmter Position

Änderungen im Arbeitsvertrag

Arbeitsverträge sind nicht in Stein gemeißelt. Eine Vertragsanpassung kann nötig werden, wenn sich Arbeitsbedingungen ändern. Dies betrifft oft Arbeitszeiten, Gehalt oder den Arbeitsort. Eine einvernehmliche Änderung ist der einfachste Weg.

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Vertragsänderungen durch Einverständnis

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können Vertragsänderungen gemeinsam vereinbaren. Dies geschieht durch einen Änderungsvertrag. Wichtig: Beide Seiten müssen zustimmen. Der Arbeitgeber darf nicht einseitig Änderungen vornehmen. Ausnahme sind flexible Regelungen im bestehenden Vertrag.

Änderungskündigung

Lehnt der Arbeitnehmer Änderungen ab, kann der Arbeitgeber eine Änderungskündigung aussprechen. Er muss darlegen, warum die bisherigen Bedingungen nicht mehr zumutbar sind. Der Arbeitnehmer hat dann drei Wochen Zeit zu reagieren. Er kann die Änderungen annehmen, ablehnen oder unter Vorbehalt zustimmen.

Bei einer Ablehnung endet das Arbeitsverhältnis. Eine Zustimmung unter Vorbehalt ermöglicht eine gerichtliche Prüfung. Der Arbeitnehmer arbeitet dann zu den neuen Bedingungen, kann aber klagen. Entscheidet das Gericht für ihn, gilt wieder der alte Vertrag.

Eine Arbeitgeberweisung kann kleinere Änderungen bewirken. Größere Anpassungen erfordern jedoch die Zustimmung des Arbeitnehmers oder eine Änderungskündigung.

Beendigung des Arbeitsvertrags

Die Beendigung eines Arbeitsvertrags kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Sie sollten die rechtlichen Grundlagen kennen, um Ihre Rechte zu wahren.

Kündigung durch Arbeitnehmer

Als Arbeitnehmer müssen Sie die im Vertrag festgelegten Kündigungsfristen einhalten. Die gesetzliche Mindestkündigungsfrist beträgt vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende. Achten Sie auf die Schriftform, die laut § 623 BGB erforderlich ist.

Kündigung durch Arbeitgeber

Arbeitgeber müssen längere Kündigungsfristen beachten. Diese steigen mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Der Kündigungsschutz greift nach sechs Monaten im Betrieb. Bestimmte Gruppen genießen Sonderkündigungsschutz. Eine außerordentliche Kündigung muss binnen zwei Wochen nach Kenntnis des Grundes erfolgen.

Aufhebungsvertrag

Ein Aufhebungsvertrag beendet das Arbeitsverhältnis einvernehmlich. Er muss schriftlich erfolgen und kann eine Abfindung beinhalten. Beachten Sie, dass Sie dabei den Kündigungsschutz verlieren. Die Höhe der Abfindung variiert je nach Alter und Betriebszugehörigkeit.

BeendigungsartBesonderheiten
Arbeitnehmerkündigung4 Wochen Frist, Schriftform nötig
ArbeitgeberkündigungLängere Fristen, Kündigungsschutz beachten
AufhebungsvertragEinvernehmlich, oft mit Abfindung

Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag

Der Arbeitsvertrag bildet die Grundlage für die Rechtsbeziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Er definiert die gegenseitigen Rechte und Pflichten beider Parteien. Die Hauptpflicht des Arbeitnehmers besteht in der Erbringung der vereinbarten Arbeitsleistung, während der Arbeitgeber zur Entgeltzahlung verpflichtet ist.

Pflichten des Arbeitnehmers

Neben der Arbeitsleistung hat der Arbeitnehmer weitere Pflichten zu erfüllen. Dazu gehören die Treuepflicht, der sorgsame Umgang mit dem Eigentum des Arbeitgebers und die Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen. Arbeitnehmer müssen drohende Schäden melden und bei geringfügiger Beschäftigung die Aufnahme weiterer Tätigkeiten mitteilen.

Pflichten des Arbeitgebers

Der Arbeitgeber muss neben der Entgeltzahlung weitere Verpflichtungen erfüllen. Er ist für die korrekte Abführung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen verantwortlich. Zudem muss er Arbeitnehmern mindestens 20 Tage Erholungsurlaub pro Jahr bei einer Fünf-Tage-Woche gewähren und Pausenzeiten einhalten. Bei Nichteinhaltung der Beschäftigungspflicht hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Annahmeverzugslohn.

Das Weisungsrecht

Das Weisungsrecht des Arbeitgebers ermöglicht es ihm, Arbeitsort, -zeit und -inhalt näher zu bestimmen. Dieses Recht muss im Rahmen des Arbeitsvertrags und der gesetzlichen Bestimmungen ausgeübt werden. Bei Verstößen gegen vertragliche Pflichten drohen Abmahnungen oder sogar Kündigungen. Arbeitnehmer haben das Recht auf ein wohlwollendes Arbeitszeugnis und in vielen Fällen Anspruch auf Entgeltfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit oder an Feiertagen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Arbeitsvertrag?

Ein Arbeitsvertrag ist die rechtliche Grundlage für das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er regelt die wesentlichen Rechte und Pflichten beider Parteien und bildet die Basis für die Zusammenarbeit.

Muss ein Arbeitsvertrag schriftlich abgeschlossen werden?

Nein, grundsätzlich können Arbeitsverträge auch mündlich geschlossen werden. Aus Gründen der Rechtssicherheit und Nachweisbarkeit ist ein schriftlicher Vertrag jedoch dringend zu empfehlen. Zudem verpflichtet das Nachweisgesetz Arbeitgeber dazu, wesentliche Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten.

Welche Inhalte sollte ein Arbeitsvertrag unbedingt enthalten?

Ein Arbeitsvertrag sollte mindestens folgende Punkte beinhalten: Angaben zu den Vertragsparteien, eine detaillierte Tätigkeitsbeschreibung, Regelungen zu Arbeitsort und Arbeitszeit sowie Vereinbarungen zur Vergütung und eventuellen Zusatzleistungen.

Was ist der Unterschied zwischen befristeten und unbefristeten Arbeitsverträgen?

Ein unbefristeter Arbeitsvertrag hat kein festgelegtes Ende, während ein befristeter Arbeitsvertrag von vornherein für einen bestimmten Zeitraum oder bis zu einem bestimmten Ereignis abgeschlossen wird. Befristete Verträge unterliegen besonderen rechtlichen Regelungen, insbesondere hinsichtlich der maximalen Dauer und der Anzahl möglicher Verlängerungen.

Was besagt das Nachweisgesetz?

Das Nachweisgesetz verpflichtet Arbeitgeber dazu, wesentliche Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten und dem Arbeitnehmer auszuhändigen. Dies dient der Transparenz im Arbeitsverhältnis und stärkt die Rechte der Arbeitnehmer. Die Nichteinhaltung kann rechtliche Konsequenzen für den Arbeitgeber haben.

Wie kann ein bestehender Arbeitsvertrag geändert werden?

Änderungen eines bestehenden Arbeitsvertrags sind in der Regel nur durch beiderseitiges Einverständnis möglich. In bestimmten Fällen kann der Arbeitgeber auch eine Änderungskündigung aussprechen. Beide Varianten unterliegen bestimmten rechtlichen Voraussetzungen und sollten sorgfältig geprüft werden.

Welche Möglichkeiten gibt es zur Beendigung eines Arbeitsvertrags?

Ein Arbeitsvertrag kann durch Kündigung seitens des Arbeitnehmers oder Arbeitgebers beendet werden, wobei bestimmte Fristen und Formalitäten zu beachten sind. Zudem besteht die Möglichkeit eines Aufhebungsvertrags, bei dem sich beide Parteien einvernehmlich auf die Beendigung des Arbeitsverhältnisses einigen.

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